Wem Krisenkapitalismus, Kolonialismus, Eugenik, zwei Weltkriege und der Knotenpunkt des CBDC-Systems von morgen noch nicht genügen, um Motivation, Ziele und Skrupellosigkeit der Bankenkartelle erfassen zu können, dem sei ein vertiefter Blick auf die amerikanische Geschichte empfohlen.
Ein knapp 70 Seiten umfassendes Essay des US-Friedensaktivisten Michael Rivero aus dem Jahr 2014 veranschaulicht das Ausmaß des Einflusses, den Spitzenbankiers auf den Lauf der Welt nahmen und nehmen. Titel des Papiers: „All Wars are Bankers Wars.“
Leider sind eine Vielzahl der im Dokument angeführten Zitate nicht belegbar. Riveros Interpretation der historischen Abläufe jedoch ist nachvollziehbar und weitestgehend korrekt. Er beginnt seine Abhandlung mit einer Beschreibung der Umstände, die zur amerikanischen Revolution führten, die 1765 begann und 1783 in der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten mündete.
Der Aufstand gegen die britische Kolonialmacht begann in den dreizehn Kolonien, die das britische Imperium ab 1607 an der nordamerikanischen Atlantikküste etablierte. Dreh- und Angelpunkt der schwelenden Konflikte zwischen Kolonien und Krone war die von London diktierte Fiskalpolitik.
Denn während die Kolonien bemüht waren, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und eigene Währungen herauszugeben, bestand König Georg III. darauf, die Kontrolle über das koloniale Währungssystem zu behalten. Dazu erließ er verschiedene Gesetze, die sowohl die Gründung lokaler Banken als auch die Herausgabe eigener Banknoten einschränkte. Siehe „Currency Act“ von 1751 und 1764.
Ziel des britischen Parlamentes war stets, seinen amerikanischen Kolonien ein Währungssystem auf Grundlage des Pfund Sterling zu oktroyieren.
Da man in London die Ansicht vertrat, die Kontrolle kolonialer Währungen sei zu komplex, erklärte man diese schlicht für wertlos — was in der Konsequenz bedeutete, dass die Kolonien ihre Schulden gegenüber Großbritannien nicht mit eigenem, zinsfreien Geld abtragen konnten, sondern gezwungen waren, Kredite bei der Bank of England aufzunehmen. Angesichts eines signifikanten Handelsdefizits gegenüber Großbritannien regte sich infolgedessen zusehends Unmut in den Kolonien.
Am 4. Juli 1776 erklärten die Vereinigten Staaten offiziell ihre Unabhängigkeit von Großbritannien. Das hielt die angelsächsische Bankierskaste allerdings nicht davon ab, im Jahr 1791 die erste Zentralbank der USA zu gründen — die „First Bank of the United States“.
Offiziell wird die Gründung dieses Finanzinstituts einer Initiative des US-Gründervaters Alexander Hamilton zugeschrieben, dessen Antlitz bis heute die 10-Dollar-Note ziert. Tatsächlich gehörten jedoch mindestens 70 Prozent der Zentralbank britischen Investoren.
Namentlich zum Beispiel dem Haus Rothschild, das zu dieser Zeit nicht nur die Finanzwelt Großbritanniens dominierte. Für geordnete Verhältnisse auf dem Finanzmarkt sorgte die Gründung der First Bank of the United States jedenfalls nicht. Im Gegenteil.
Bereits im Gründungsjahr der Bank lancierte Alexander Hamilton als amtierender Finanzminister den ersten „Bailout“ der US-Geschichte. Dies, weil der Kurs der Zentralbankaktien (BUS) von 25 Dollar am 4. Juli sprunghaft auf 312 Dollar am 11. August angestiegen war. Die so entstandene Finanzblase platzte zuerst in New York.
Panik breitete sich aus.
Die BUS-Papiere verloren binnen 48 Stunden die Hälfte ihres Wertes. Ein Zusammenbruch des Finanzmarktes zeichnete sich ab. Um einen Kollaps abzuwenden, stützte Hamiltons Finanzministerium das System. Über Frontorganisationen in New York und Philadelphia ließ er 560.000 US-Dollar in den Markt pumpen. Nach heutigen Maßstäben bis zu 80 Milliarden.
Das Credo damals wie heute:
Gewinne privatisieren — Verluste sozialisieren.